Wohlstand sind gelingende Beziehungen

Eingetragen am 06.05.2010 um 18:18 Uhr

Unser auf wachsendem Konsum basierendes Wohlstandsmodell ist nicht zukunftsfähig, denn mit ihm zerstören wir unsere eigene Lebensgrundlage. Unser Planet ist bereits jetzt zu 40 Prozent mehr belastet, als er auf Dauer aushalten kann. Ein Wandel wird nur durch eine bewusste Veränderung unserer Denk- und Lebensweise gelingen, weg von Individualismus, Konkurrenz und Materialismus hin zu Kooperation, Verantwortung und Lebensqualität.

Beim Wandern habe ich festgestellt, dass ich mit wenigen Dingen äußerst glücklich sein kann: mit einem guten selbstgemachten Essen, mit warmem Sonnenschein nach einem Regentag oder mit einem herzlichen Gespräch unterwegs. Ja, gerade fern von Familie und Freunden ist mir der Wert der zwischenmenschlichen Beziehungen deutlich geworden. Das Wesentliche im Leben lässt sich nicht für Geld kaufen.

In diesem Sinne heißt Wohlstand für mich ein mehr an gehaltvollen und freudebringenden Beziehungen. Dafür benötigt man keine materiellen Güter, sondern Zeit, Mitgefühl und Humor. Wohlstand besteht nicht aus dem individuellen Streben nach mehr Geld und Besitz, sondern im gemeinschaftlichen Teilen, in der respektvollen Zusammenarbeit und der dadurch entstehenden Möglichkeit zur Verwirklichung der eigenen Träume und Visionen.

Haben oder Sein

Eingetragen am 08.05.2010 um 14:26 Uhr

Lieber Reinhold,
mit Begeisterung verfolge ich nun schon seit fast 2 Jahren Deine interessanten Berichte und Beitraege,
nur weiter so...;-)
Zum Thema Wohlstand kann ich den Worten dieses Soziologen nur beistimmen... meines Erachtens haben viele Leute in der westlichen Welt materiell einfach zu viel, was sie jedoch weitgehend zuwenig oder auch nicht haben ist die Zeit! Ich bin, wie Du ja auch weisst, nun schon mehr als ein Jahr in Afrika unterwegs und ich hoerte hier NIE die Floskel oder Phrase - Ich habe keine Zeit... sie haben hier zwar materiell weniger aber ich sehe hier jeden Tag viele lachende und froehliche Gesichter... es liegt wohl an jedem von uns den fuer sich richtigen Mix an Haben oder Sein zu finden um ein fuer sich glueckliches Leben zu fuehren.
Besonders aber freue ich mich ja auch auf unser Gipfeltreffen naechste Woche in Marrakesch, da werden wir ein Glaeschen (oder doch eher 2...) auf Dich und uns trinken. Behalte Dir diese Unbeschwertheit und Neugierde immer bei neue Laender und Kulturen kennenzulernen und kehr vor allem auch immer wieder gut nachhause!
Liebe Gruesse aus dem Rosental in Marokko und bis naechste Woche dann, Dein Cousin Georg.

Wohlergehen

Eingetragen am 20.05.2010 um 23:05 Uhr

Lieber Reinhold,

Du hast das meiste gesagt, was mir dazu spontan in den Sinn kommt.
Mir gefällt grundsätzlich der Begriff \"Wohlergehen\" besser. Passt auch gut zu Deinem momentanen Lebensstil ;)
Wohlstand erinnert mich irgendwie an Klassen, Stände und materiellen Besitz.
Also wünsche ich Dir auf Deiner Wanderung, daß es Dir wohl ergehe. Freu mich Dich dann wieder bei Attac zu treffen.

LG
René

Wohlstand ist!

Eingetragen am 20.05.2010 um 14:41 Uhr

Im Sinne von Sein ;-)

Das einfache leben ist Wohlstand

Eingetragen am 23.05.2010 um 14:23 Uhr

Hallo Reinhold,

schöne Grüße aus Australien Perth.
Für mich ist Wohlstand:
Das einfache Leben, welches man am besten führen kann wenn man nicht viel hat. Ich habe davon ein bisschen schnuppern können als ich, wie du in Spanien, auf dem Jakobsweg unterwegs war. Wie du hatte ich ein Zelt dabei. Auf dem Weg nach Santiago habe ich noch in relativem Luxus gelebt, war ein durchschnittlicher Pilger mit etwas zu viel Gepäck dabei (meine Füße haben sich lange mit schmerzen bedankt). Jedoch nach Finistere, auf dem Rückweg zur Französischen Grenze, auf dem Camino del Norte, hat sich meine Lebensweise geändert. Ich habe alles auf das nötigste Reduziert und nur das gehabt was ich wirklich brauchte. Das einzige mehr was ich mit mir hatte, war ein Hund aus Finistere. Zusammen waren wir 1 ½ Monate im Winter unterwegs. Trotz der Kälte und des sehr häufigen Regens war ich sehr glücklich. Ich habe mich an der Natur, am Wandern und der etwas anderen Lebensweise erfreuen können. Auch die Menschen auf die ich getroffen bin, waren meist sehr freundlich und hilfsbereit. Hätte ich die gleiche Strecke mit dem Auto gemacht, so wäre mir sehr viel entgangen.
Jetzt wo mich die Zivilisierte Welt wieder zurück hat, vermisse ich das Wanderleben und das einfache Leben. Jedoch besitze ich immer noch nicht viel mehr als ich brauche. Ich lebe derzeit in meinem Zelt auf einer Baustelle. Großen Besitz habe ich nicht mehr und vermisse ihn auch nicht. Den einzigen Luxus den ich habe auch wenn ich ihn noch nicht unbedingt brauche, ist ein Auto. Jedoch benutze ich es auch Beruflich und versuche wenn möglich Spaßfahrten zu vermeiden.
Für später steht in meinen Plänen, noch näher mit und intensiver in der Natur zu leben. Weg von Reichtum und Konsumwahn. Wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja sogar mal ganz ohne Strom leben zu können. Das ist ein Traum von mir.
Mein Tipp an alle in Bezug auf Konsum:
1. Wenn ihr etwas kauft, fragt euch: brauch ich es wirklich, habe ich nicht schon etwas mit dem ich dies auch erledigen kann oder kann ich es auch gebraucht irgendwo kriegen.
2. Kauf Qualität: Mag sein das du für den Preis vom Qualitätshersteller, 5 billig Produkte kaufen kannst. Aber Überleg doch mal, wenn die Geräte kaputt gehen, welcher Müllhaufen ist größer später?
3. Muss es immer Plastik sein, unser Erdöl geht dem Ende zu, da sollten wir überlegen ob wir nicht mehr Produkte kaufen die aus Recycle baren oder Nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Diese sind zwar meistens etwas teurer, aber hast du irgendwo eine neue Welt gesehen die du Kaufen kannst?
Soweit mein Kommentar, mach’s gut und immer weiter so Reinhold.
Gruß Ansgar

Im Garten Sitzen - den Pflanzen zuschauen

Eingetragen am 25.05.2010 um 08:30 Uhr

In letzten Tagen hab ich viel den Pflanzen zugeschaut. Auch den Kindern. Beim Wachsen. Hab mir endlich wieder Zeit genommen hinzuschauen.
Bin dabei selber auch ein bißchen gewachsen.

abrazote nach Marokko

Ein seltsames Wort

Eingetragen am 26.05.2010 um 18:54 Uhr

Wohlstand. Ein Begriff der in der westlichen Welt von vielen wohl gleichgesetzt wird mit Besitz, Gütern, einem schönen Auto vielleicht, einem schicken Wochenendhaus am See. Von Kindesbeinen an werden wir eigentlich beinahe dazu hinerzogen (von wem auch immer, Medien, dem Sitznachbarn in der Schule, Werbung) die oben genannten Dinge und noch andere meist eher materiellen Sachwerte mit dem Wort Wohlstand gleichzusetzen.
Doch wie schaut es mit einem Buschmann in der Kalahariwüste aus, was bedeutet Wohlstand für ihn? Gibt es überhaupt so ein Wort in seinem Gedankengut. Ist Wohlstand für ihn nicht einfach jeden Morgen im Lager neben seiner Familie aufzuwachen und am Abend im Kreis derselbigen ein Abendessem zu genießen zu können. Ist das nicht auch Wohlstand im übertragenen, oder gar eigentlichen Sinne.

Ein Bekannter, der eine nicht unkritische Operation hinter sich gebracht hat, hat gemeint: \\\\\\\"Als ich auf der Intensiv lag, auf dem Weg der Besserung, da habe ich gesehen wie schlecht es anderen erging gesundheitlich. Da hab ich gesehen wie guts mir eigentlich geht\\\\\\\".
Genau dieses \\\\\\\"gut gehen\\\\\\\" (emotional hier eher), ist das nicht auch eine Art Wohlstand bzw. die Form des Wohlstandes schlechthin...Trifft das nicht die Überschrift des Essays. Wohl ergehen = gut gehen?

Ich denke je weniger wir vergleichen mit dem was andere haben, und je mehr wir uns auf die einfachen Dinge des Lebens wieder besinnen, desto näher kommen wir dem Wohlstand, und zwar dem der uns ein Leben in Balance beschert.
Ich sage nicht dass ein totaler Konsumverzicht zielführend ist, manche Dinge sind halt mal nötig zum Leben (meine Meinung). Ich sage auch nicht dass man sich nichts gönnen oder leisten soll, ich glaube nur dass je mehr wir meinen haben zu müssen, desto mehr wollen wir auch haben.

Rytz, alles Gute noch für deine weiteren Wege, freu mich schon auf die nächsten Bilder und Geschichten. Und vor allem: Xund bleim!
der fritz

Weniger ist mehr!

Eingetragen am 30.05.2010 um 22:13 Uhr

Viel wurde schon gesagt, dem ich nur zustimmen kann! Hier nur ein paar Schlagwörter, die mir sehr wichtig sind:
- Weniger ist mehr
- Mehr SEIN und weniger HABEN
- Qualität statt Quantiät
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie glücklich und zufrieden die Menschen in den sogenannten "armen Ländern" sind - von ihnen können wir Einiges lernen!
Persönlich ist es für mich immer befreiend, mich von Gegenständen zu trennen und zu entrümpeln - eigentlich braucht man ja so wenig...
Danke für diese Website, die Fotos gefallen mir sehr gut! Alles Gute fürs Weitergehen!!!

Gute Reise!

Eingetragen am 31.05.2010 um 12:20 Uhr

Recht hast, Reinhold .... mit Deinen Ansichten ueber das was wesentlich ist im Leben, und dass Du Dich gut umschaust in der Welt - zu Fuss sieht man natuerlich am meisten! Krieg selbst wieder richtigen Gusto aufs Wanderleben, wenn ich mir Deine und Georgs websites anschaue .... Viel Glueck und alles Gute! Gina

Pablo

Eingetragen am 01.06.2010 um 17:55 Uhr

Grundsaetzlich freut es mich, immer wieder Interessantes von Georg und jetzt auch von dir zu erhalten. Es laesst mich an alte Tage zurueckdenken und traeumen.
Ich war auch etwa so veranlagt, bin dann aber - vor gut 4 Jahren - "sesshaft" geworden in Cartago/Colombia - man wird aelter!!
Nun zum Wohlstand: Fuer mich ist wichtig, dass jeder das macht und lebt, dass ihn gluecklich macht - solange er den anderen nicht schadet damit. Fuer den Einen ist dies Reisen mit Rucksack und dem Anderen bringt nur "grosses Geldverdienen" das Glueck. Also jedem das Seine. Es waere doch fuerchterlich, wenn du auf deinem Wandertrip in Afrika hunderttausenden von gleichgesinnten Fussgaengern antreffen wuerdest.
Wahrscheinlich ist fuer dich - wie auch fuer mich -wichtig, dass wir etwas Anderes, Besonderes, Eigenes tun oder probieren.
Vielleicht darum lebe ich jetzt in Kolumbien und nicht zB auf Mallorca oder an der Costa Brava.
Geniesse dein eigenes, individuelles Gluecklichsein und gruesse mir herzlich Afrika.
Paul

Glücklich sein beginnt im Kopf

Eingetragen am 03.06.2010 um 22:43 Uhr

Sewas Rytz
Es ist schön über deine Berichte zu erfahren das du viel positive Energie bei Dir hast.
Jedes Mal wenn ich etwas von dir lese bemerkte ich einen Idealismus der so auch in mir angeregt wird, der mich animiert ihn weiter zu geben und etwas zu verändern. Diese Animation und diese „Auch kleine Dinge bewegen etwas“ oder „man(jeder der es versucht) kann etwas Bewegen“, braucht, so glaube ich, jeder Mensch. Es vertreibt das Ohnmachtsgefühl und die Resignation die alles öde und grau macht und die Hauptenergie kommt von innen und ist unerschöpflich wie bei einer Wärmepumpe. Der elektrische Strom ist die Animation und die Wärmeenergie kommt aus dem Inneren. Dies kann man mit Geld nicht kaufen. Alle Sachwerte sind nur von begrenzter Dauer und erzeugen höchstens einen kurzen Farbblitz, doch gute Freundschaften und Beziehungen benötigen etwas Zeit aber halten ewig und sind unerschöpflich.
Geld oder Güter die man damit erwerben kann, haben immer den Nachteil sich nicht um einen zu kümmern wenn man gerade ein Tief hat, geschweige denn dies zu bemerkten. Beziehungen, Familie und Freunde tun dies jedoch sehr wohl. Sie wissen meist was man braucht um nachhaltig wieder zu positiven Energien zu kommen.  Man fühlt sich wohl, man hat Wohlstand.
Dies funktioniert mit und ohne Geld, nur das einem Geld oder viel Ablenkung die Sinne vernebelt und man das Wesentliche oft nicht sehen kann, das Wohlstand eigentlich ausmacht.
Ich bin der Meinung, dass der Kopf die Sinne frei machen muss um das Herz hören zu können. Vom Herzen geht das Wohlige Gefühl aus, das ich als Wohlstand eines Menschen definiere und identifiziere.
LG,
Christian
!Amor Trabajo Justicia Libertad!
"Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit"

Wohlergehen

Eingetragen am 05.06.2010 um 10:46 Uhr

Wohlergehen? Was bedeutet es, gut zu leben?
Ich denke, weniger ist oft bedeutend mehr. Einfaches ist oft Wesentliches und für das Wesentliche braucht es keinen Konsum, kein Geld - keinen "oberflächlichen Reichtum". Wesentliches geht meiner Ansicht nach "in die Tiefe" - ist tiefgreifend - und ist nicht sichtbar. Wie sagt Antoine de Saint-Exupery so schon: "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar". ...
Ich denke, Wohlergehen kann von einem selber sehr gut beeinflusst werden - durch eigenes Denken, sich seiner eigenen Werte bewusst sein/werden und nach "inneren Haltungen" und Überzeugungen leben. Gedanken sind Kräfte! Gedanken erzeugen in uns Gefühle --> man kann seine eigenen Gedanken überprüfen, lenken, steuern - ganz bewusst.... es geht meiner Ansicht nach um entsprechende Einstellungen/Sichtweisen zu den Dingen (in/zu jeder Lebenssituation) - gute Gedanken erzeugen ein gutes Ge-FÜHL - das bedeutet für mich Wohl-Gefühl!

Herzliche Grüße,
Andrea

---

Eingetragen am 05.06.2010 um 14:10 Uhr

Gut Hatsch !
Moecht nix linkshirniges, "kluges"
sagen, nur Gesundheit, Freude, gutes
Weiterkommen wuenschen.
Alle Blockaden brechen!
Eigene erst - dann Gaza...
Servus, herzlichst,
Stefan
vus

Der Wahnsinn als Vorbild

Eingetragen am 09.06.2010 um 21:05 Uhr

(Ich nehme Wohlstand jetzt mal in seiner klassischen, materiellen Bedeutung: denn ich habe viel und möchte nicht davon reden, dass man wenig braucht um glücklich zu sein. Das sollen die machen, die wenig haben, wenn sie das so glauben.)

Gerade bin ich in den USA (`beruflich'). Mag sein, dass ich mit vielen Vorurteilen draufschau, aber ich finde das alles ein bisschen wahnsinnig. Ein bisschen übertrieben. Ein bisschen zuviel von dem, wo wir hingehen. In der `Wohlstandsgesellschaft'. Das große Vorbild USA! Und dabei ist der Wohlstand eben nicht groß. Nämlich nicht einmal materiell, was mich ein bisschen in meinen Vorurteilen überrascht. Das Studentenheim, in dem wir untergebracht sind, ist laut, dreckig und ungemütlich. Ich esse seit 2 Tagen nur mit Plastikbesteck von Plastiktellern. So viele Menschen arbeiten in fürchterlichen Berufen (z.B. sind in jeder Metrostation gleich mehrere Aufpasserleins den ganzen Tag ohne Licht).

So eine Gesellschaft wollen wir EuropäerInnen nicht. Wir gehen aber drauf zu. Aber noch leben wir besser - sogar in den Studentenheimen. Und ich, bei mir daheim, lebe sogar noch viel besser. Gemütlicher. Ruhiger. Luxuriöser. Auch wenn ich (wahrscheinlich) weniger Energie dafür verbrauche (als eine gleich`wertig' lebende Amerikanerin), sind meine Ansprüche doch groß. Ich werde also in Zukunft weniger AmerikanerInnen pauschalisieren. Und noch bewusster meinen Wohlstand genießen (denn es geht mir gut!).

Aber dem Wahnsinn kann man/frau doch entgegenwirken. Zumindest um dem benachteiligten `Rest (!) der Welt' einen 2. (europäischen) Wohlstandsweg vorzumachen. Mit Diversität & Regionalität, Fairness, sozialer Verantwortung, Bildung und Naturverbundenheit. Danach richte ich auch meine Kaufentscheidungen. Was mir jeden Menge Wohlstand einbringt :)

Gut leben gleich viel haben

Eingetragen am 10.06.2010 um 08:05 Uhr

Wohlstand, Wohlergehen, zwei Worte, die Synonym verwendet werden. Können. Könnten. Sollten. Aber ich denke, diese Tatsache ist nicht mehr bekannt - spätestens seit \"Mein Haus, mein Auto, mein Pool\", dem Wirtschaftswunder und Luxuskleidern für Kleinstkinder ist Wohlstand gleich materieller Reichtum.
Meine Oma erinnert sich an eine Zeit, in der niemand etwas hatte - es gab lediglich Bezugsscheine, und gute Freunde. Aber wenn sie davon erzählt, habe ich nie den Eindruck, es sei eine triste Zeit gewesen. Ganz im Gegenteil. Alle hielten zusammen, es war eine grausame, und doch herzliche Zeit. Grausam im Großen, herzlich im Kleinen.
Ich bin überzeugt, dass Wohlstand, wohlig im Leben zu stehen, ein sehr individueller Zustand ist. Es ist schön, alles zu haben, was man braucht. Und es befreit, dann und wann zu überlegen, ob man wirklich braucht, was man will. Denn es gibt einen Unterschied zwischen Träumen und Wünschen, Lebensinhalt und In-Mode. Träume muss man sich erfüllen, Wünsche nicht.
In diesem Sinn ist gut leben gleich viel haben, viel Freude, viel Sonnenschein, viel, das man nicht mit Geld kaufen kann und viel, das einem wichtig ist.

BNG

Eingetragen am 10.06.2010 um 13:40 Uhr

Vielleicht ist der Himalayastaat Bhutan in der Wohlstandsfrage ein Vorbild wenn er nicht auf ein hohes BIP sondern auf ein hohes Bruttonationalglück BNG seiner Bewohner abzielt. War noch nie dort, aber falls dich deine Füße mal dorthintragen würde ich mich über Bericht freuen.
Übrigens, Überfluss wie er uns in Konsumtempeln der westlichen Welt präsentiert wird lässt leicht vergessen, dass unsere Welt begrenzt ist. Innovativen Menschen mit Friedensnobelpreischarakter sollte daher mehr Gehör verschafft werden.
happy birthday rytz.at!

die kleinen dinge sinds

Eingetragen am 10.06.2010 um 15:05 Uhr

hi rytz...

wie oft ist es dir schon passiert, dass du auf eine kleinigkeit verzichtet hast, dadurch aber viel, wahrscheinlich nichts materielles, zurückbekommen hast. war voriges wochenende in köln, hab vier zugtickets gekauft und wußte nicht, dass man die dann noch stempeln muß ;-). also hab ich beim zurückkommen am flughafen noch drei davon gehabt und einem gestressten mädel am automaten zugesteckt, die grad verzweifelt versucht hat, den automaten dazu zu bewegen, ihre münzen zu akzeptieren. nachdem ich ihr die tickets gegeben hab, hat sie mich mit großen (unverständlichen, überraschten aber fröhlichen) augen angesehen und einfach danke gsagt ("was? echt? danke!"). war echt ein lustiges gefühl ihr gesicht zu beobachten ;-) im grunde etwas, was viele von uns schon getan haben. ich wollt auch was viel (!!) bedeutendes schreiben aber wozu: auch die kleine sachen bereiten freude ;-)

und auf diese freude, lebensfreude, kommts doch eigentlich an. und dazu brauchts kein iphone, keinen porsche what so ever....."zu haben" ist mittlerweile zu einem gesellschaftsparadigma geworden, das mir nicht wirklich gefällt. natürlich macht es freude, etwas zu haben das man grad braucht, was praktisches wie neue schuhe. aber wann ist es uns egal geworden, wie diese schuhe hergestellt werden?? wieviele kinder in die schule gehen könnten anstatt sie zu nähen, wenn die eltern statt 50c vielleicht 2€ in der stunde bekämen?? also milchmädchengleich wir nicht 120€ sondern 121,5€ für den schuh zahlen würden??

ich finds immer wieder erstaunlich wenn ich von den reise und dessen zweck erzähle, und mein gegenüber dann die augen aufreisst und fragt: was hat er davon, was macht er in der zukunft, wie finanziert er es sich, wo schläft er, wie kann man mit sowenig mitteln auskommen und dennoch zufrieden und glücklich sein. aber es fällt mir nicht schwer das zu erklären ;) und verweise sehr oft einfach auf www.rytz.at....es geht ;-)

lg
sigi

Manchmal ist Schenken eine Bereicherung...

Eingetragen am 10.06.2010 um 15:18 Uhr

Ich denke, dass wir in Östereich ein sehr gutes Leben führen können mit allem, was dazugehört. Was aber gehört alles dazu? Das ist je nach Bedarf, ganz unterschiedlich. Ich finde aber, dass die Werbung uns alle sehr darauf drillt, dies und das noch zu benötigen, um gut, wenn nicht besser leben zu können. Ich persönlich genieße es viel mehr, mit dem Geld, das ich habe, reisen zu können und neue Leute und Gedanken kennenzulernen anstatt wieder dem neuesten Modetrend zu folgen oder den neuesten Flachbildschirm etc. zu ergattern. Solche Dinge sind so schnell verbraucht und schon bald gibt’s wieder etwas Neues, Besseres. Aber neue Bekanntschaften können das Leben so sehr bereichern ohne materiellen Gegenwert zu verlangen. Es tut auch gut, Dinge, die man zuviel hat an Leute weiterzuschenken, da ich ohne diese genauso gut leben kann und andere sie vielleicht dringender benötigen. Andere zu beschenken, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, macht mir mindestens genauso viel Freude, wenn nicht sogar mehr manchmal, als mich selbst zu beschenken. Das glückliche Strahlen in den Augen der Beschenkten tut gut und ist die schönste Belohnung.

Wohlstand

Eingetragen am 11.06.2010 um 07:24 Uhr

Wohlstand bedeutet für mich, das meine Grundbedürfnisse abgedeckt sind (Wohnung, Essen, Kleidung), und dannach noch Geld für \"Luxus\" bleibt (Auto, Urlaub, ...). Ob dieser Luxus sein muss, wohl kaum. Materie belastet, man geht Kopromisse ein und schränkt sich selbst dadurch ein. Das sollte einen bewusst sein, um sich frei entscheiden zu können.

In unserer Gesellschaft wird Materie mit Reichtum verbunden. Jeden Tag sehen wir das in den Medien, beim Nachbarn, doch wir alle sind wohl auf die eine Art und Weise leer. Wirklich Wohlstand muss wohl etwas anderes sein...

Wandel der Zeit

Eingetragen am 13.06.2010 um 17:12 Uhr

Früher brauchten die Leute nicht viel um gut zu leben! Meines Erachtens waren sie glücklicher mit dem was sie hatten und sie brauchten auch nicht mehr! Die heutige Gesellschaft verlangt aber immer mehr! Burn-out ist nur eines der Folgen. Keine Zeit mehr für Familie – der Drang nach mehr wird von allen Seiten gefordert und auch gefördert! Überstunden werden gut bezahlt, Leistungsprämien eine weitere Möglichkeit um den Anderen zu zeigen wie wichtig es mehr zu haben…
Für mich sind die schönsten Stunden eine Auszeit zu nehmen! Bei mir persönlich kann es sein, dass ich mich nur auf den Balkon setzte und ein Buch lese oder auch mich um die Tiere am Hof kümmere! Zeit für mich selbst zu nehmen ist mir sehr wichtig, aber sehr oft auch schwer einzuplanen, da die Arbeit nicht verschoben werden kann.
Als ich noch etwas jünger war, hatte ich mir jedes Wochenende eine Auszeit genommen, mich sehr für gemeinnützige Projekte engagiert, aber irgendwann ist auch diese Auszeit für mich gekippt, da der Spaß am Helfen nicht mehr für mich im Vordergrund stand, sondern auch der Druck von „Oben“ gekommen ist.
Zukünftig möchte ich mir und meiner Familie eine Auszeit gönnen indem wir mehr gemeinsame Aktivitäten DURCHFÜHREN und nicht nur planen. Es braucht NICHT VIEL um Wohlstand zu besitzen!!!

selbstbestimmtes konsumverhalten

Eingetragen am 13.06.2010 um 17:54 Uhr

Hallo Rytz,

In der Tat ist das eine Frage die sehr induviduell beantwortet werden muss. Meiner Meinung nach liegt die Schwierigkeit ja darin, das viele Leute gar nicht genau wissen, was sie haben möchten, sondern sich eher daran orientieren was die anderen haben. Und genau darin liegt meiner Meinung nach des Wurzels übel, weil es ja immer jemanden gibt der mehr hat. Damit würde ich nicht sagen das es ein bestimmter Geldbetrag ist, der die Grenze ausmacht, sondern ob man tatsächlich auch noch Pläne damit hat etwas zu machen, oder ob die Zahl am Konto letztlich nur die eigene Wertigkeit in der Gesellschaft wiederspiegeln soll (also im Prinzip um den eigenen Minderwertigkeitskomplex zu überspielen). Damit kann jemand auf 200.000 euro sparen, weil er eine Familie hat und ein Haus bauen will, und wenn er es schafft macht ihm das glücklich, während jemand anderes sein Geld zwar bunkert, aber eigentlich ja gar nicht weis wofür - trotzdem aber der Meinung ist, es muss noch viel mehr werden ... v.a. weil 'jemand mit meiner Ausbildung und in meinem Alter muss einfach so viel haben' (hab mich durchaus schon selbst bei ähnlichen gedanken ertappt). Beim Konsumieren ist das ja auch nicht anders: Jeden Artikel (auch Luxus) den jemand bewusst konsumiert, weil er ihn will, wird wohl zur 'gluecklichkeit' beitragen - jeder artikel den man konsumiert, weil es die andern auch tun, hilft nicht (und der selbstbeschiss welches der beiden dinge zutrifft ist wohl auch gross :)).

Bei mir persönlich sieht das dann so aus: Ich habe kein Auto, und das macht mich bis jetzt zumindest glücklich, weil Autofahren stress ist, und ich noch immer mit den Öffis überall gut hinkomme. Umgekehrt, gönn ich mir schon mal ganz gern eine teure Falsche Single-Malt (von der ich dann aber eh eine Zeit lang trinke), und auf Flugreisen möcht ich (obwohl das natürlich ökologisch voll der wahnsinn ist - nach Österreich fahr ich aber immer mitn Zug) auch nicht verzichten müssen :) Handy hab ich noch immer keins (macht mich auch glücklich weil klingelnde telefone irgendwie das stresslevel heben), aber Digitalkamera brauch ich UNBEDINGT.

also für mich läuft es darauf hinaus das konsumverhalten noch selbst zu steuern, quasi noch ein einigermassen selbstbestimmtes leben zu führen (selbstbestimmt heisst nicht das andere keinen einfluss auf einen haben, aber das man trotzdem noch weis was man warum braucht - oder eben auch nicht)

lg,

sigi

Von Regenwürmern, matschigem Sand und Süßigkeiten

Eingetragen am 14.06.2010 um 19:09 Uhr

Lieber Onkel Reini!
Wir lieben es, im Garten nach Regenwürmern zu
suchen, die wir anschließend domestizieren.
Wir lieben es, trockenen Sand mit Wasser zu
vermischen und so richtig toll zu gatschen.
Wir lieben es, uns nach dem Mittagessen Süßigkeiten
nehmen zu dürfen.

Aber am meisten lieben wir, wenn wir mit Dir - lieber
Onkel Reini - "Zwetschkenkrampus" spielen können :-)

Das ist unser Wohlstand - mehr brauchen wir nicht.

Liebe Grüße von Deinen Paten-Mädels
Mara, Anna und Carina

gut leben

Eingetragen am 15.06.2010 um 15:47 Uhr

Um gut zu leben müssen wir uns ein gutes umfeld kreieren! Nur auf gutem boden kann gutes gedeihen.

Qualität statt Quantität

Eingetragen am 15.06.2010 um 21:03 Uhr

Wohlstand ist für mich die Zeit und das Geld zu haben meine Lebensmittel am lokalen Bauernmarkt zu kaufen.
Liebe Grüße
Markus

Zeit zu haben

Eingetragen am 15.06.2010 um 22:54 Uhr

Wohlstand wird oft mit Geld haben verbunden.
Wohlstand ist jedoch für mich Zeit haben für Freunde und Dinge die einem wichtig sind. Und das ewige Sprichwort "Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich" trifft völlig zu.
Es bringt nichts, alles rein packen zu wollen: Das und jenes geht sich noch aus. Man hat viel mehr, wenn man sich die Zeit dazu nimmt, bzw. wenn man die Möglichkeit dazu findet und bekommt.

Wohlergehen

Eingetragen am 16.06.2010 um 18:16 Uhr

Wer sich über das Wohlergehen anderer freut, der ist in
Wahrheit ein guter Mensch. (chin. Sprichwort)

Wer werden immer mehr

Eingetragen am 17.06.2010 um 22:40 Uhr

Schön zu sehen das hier immer mehr Leute so denken. Vielleicht kommt ja irgendwann der Tag, an dem man nicht blöd anschaut wird, wenn man kein Auto hat, obwohl man sich eines leisten könnte. Oder wenn man in eine kleinere Wohnung zieht, weil man ganz einfach nicht mehr Platz braucht, oder wenn man sagt, man will keine Dinge zum Geburtstag/Weihnachten geschenkt, weil man tatsächlich schon alles besitzt was man braucht, oder wenn man auf Karriere und Gehalt verzichtet, weil man mehr Zeit für Familie und Freude haben will..... Naja, wird wohl noch eine Weile dauern.

my comment

Eingetragen am 18.06.2010 um 15:49 Uhr

Hey Reini
Wohlstand heisst für mich dass es mir und meinen Mitmenschen gut geht, dass ich Spass habe - jeden Tag.
Über die Jahre sammelt sich viel Material an aber was zählt sind die Erinnerungen, Gefühle und das Miteinander.
lg
Kathi

Wohlstand

Eingetragen am 22.06.2010 um 11:42 Uhr

Wohlstand bedeutet für mich in erster Linie mit sich selbst zufrieden zu sein, innere Ausgeglichenheit erreicht zu haben. Das ist meineserachtens essentiell für alles darauf folgende. Leider bedarf innere Ausgeglichenheit oftmals auch eine gewisse persönliche wirtschaftliche Stabilität! Das macht es schwieriger und mit zunehmendem Alter kommt man mehr und mehr in Versuchen sich auf diese wirtschaftliche Stabilität zu reduzieren, als noch Risiken einzugehen, die vermutlich wertvoller sind, als all das das man sich durch Stabilität erkaufen kann!

Summa sumarum: Wohlstand = innere Ausgeglichenheit!

Von lachenden Gesichtern bis zu knabbernden Rehen

Eingetragen am 22.06.2010 um 20:04 Uhr

Lieber Reinhold!

Wohlstand ist für mich:
--> in die lachenden Gesichter meiner bezaubernden Töchter zu blicken
--> mit meinem geliebten Schatz spätabends auf der Terrasse zu sitzen und bei einem Glas (oder einer Flasche) Wein über Alltägliches und Weltbewegendes zu plaudern
--> abends nach der Arbeit mit dem Gefühl nach Hause zu gehen, etwas Gutes für andere getan zu haben
--> im Garten Ruccola zu zupfen, Pfirsiche zu ernten und den Rehen zuzusehen, wie sie an meinen Rosen knabbern
--> am wichtigsten aber: in meinem Inneren zu spüren: es ist gut, dass ich da bin.

Das, lieber Reinhold, ist mein Wohlstand.
Danke dafür, dass Du mir wieder einmal eine Anregung zum Nachdenken gegeben hast.

Eine schöne Zeit und bis bald, Anni

Wohlstand ist relativ

Eingetragen am 23.06.2010 um 10:50 Uhr

Ich denke, dass ein jeder einen anderen Begriff von Wohlstand hat. Nicht nur, dass man sich das wünscht, was man grad nicht hat.

Mein eigener Begriff von Wohlstand hat sich über die Jahre auch drastisch gewandelt. Von einem rein materiellen Begriff zu einem allgemeineren - wo aber auch das Materielle dabei ist.

Neben Wohlstand gibt es auch noch die Begriffe Freiheit, Freude, Lebensfreude, Glück, Zufriedenheit, die allesamt sehr unterschiedlich von verschiedenen Menschen gesehen werden. Und das ist zum Großteil auch ganz OK so.

Mir persönlich hat ein beruflicher Wechsel einen Aspekt von deiner ursprünglichen Frage veranschaulicht: ich habe auf viel Gehalt pro Monat verzichtet, damit ich aber wieder zufriedener war und mehr für mich getan habe. So gesehen hat sich mein Kontostand verschlechtert aber mein "Wohlstand" im ganzheitlichen Sinne hat sich deutlich verbessert. Ich kann meine derzeitigen Aufgaben umso mehr genießen.

So long Rytz und danke für deine Berichte aus einer ach so fernen Welt. Deinen Mut bewundere ich. So einen dramatischen Verzicht für einen Gewinn von ganz anderer Art wollte ich derzeit nicht wagen. Doch versuche ich, von deinen Erkenntnissen zu lernen und kleinweise auch in mein Leben einfließen zu lassen.

Wohlstand

Eingetragen am 23.06.2010 um 22:27 Uhr

Ich denke Wohlstand bedeutet im direkten Sinn dazustehen und sich dabei wohlzufühlen
Das ist sicher für jeden Menschen sehr unterschiedlich- in unseren Breiten wird Wohlstand oft mit Besitz und Reichtum gleichgesetzt.
Ich denke man kann mit viel Besitz aber auch unglücklich sein und mit wenig glücklich. Natürlich heißt das nicht, dass jeder der arm ist, sich automatisch glücklich fühlt. Der Besitz von gewissen Dinge gibt sicher jedem von uns ein Gefühl von Wohlstand und Sicherheit, aber noch wichtiger ist das Wohlfühlen von Innen!
Wichtiger als materieller Wohlstand sind Freunde, Beziehungen und etwas was man gerne macht im Leben!

Kleidung

Eingetragen am 25.06.2010 um 15:43 Uhr

Von wo die Kleidung kommt ist egal.
Nein, ist es nicht. Denken wir nicht nach beim Kleidungskauf dann tragen wir das Blut anderer Menschen an unserem Körper.
Ich habe mich vor ca. 3 Jahren entschlossen nur mehr Kleidung zu kaufen, die ich wirklich benötige.
Zuerst hab ich mal 3 Kartons mit alter Kleidung aus meinem Kasten geräumt und einer Freundin gegeben die sie nach Rumänien in ein Kinderheim gebracht hat.
Seitdem ich den Vorsatz gefasst habe habe ich mir 2 Hosen und ein T-shirt gekauft. Ich habe natürlich schon Gewand durchgetragen seither, aber trotzdem noch genug für die nächsten Jahre. Da sieht man mal wieviel ich vorher zuviel gehabt habe.
Das befreit...sich zu befreien von dem Überfluss der einen erdrückt und dafür einen anderen Überfluss zulassen, der noch weiter befreit. Den Überfluss der Natur, der schönen Gegend, des Leben ;-))

Grüße,
Laurenz

Wohlstand....

Eingetragen am 26.06.2010 um 09:02 Uhr

Lieber Rytz!
Einmal vorweg: ich bin echt begeistert von deiner Wanderung und dem, was du so tust! Lese immer brav deine Eintäge auf deiner Homepage und lass mich von dir inspirieren. :-)
Nun zum Thema Wohlstand. Hab mir darüber Gedanken gemacht und festgestellt, dass bewusster Konsumverzicht in meinem Leben eigentlich nicht zu finden ist, echt arg... Bin aber jetzt auch nicht so ein Mensch, der immer alles haben muss. Deshalb ist für mich Wohlstand, so viel Geld zu haben, um sich keine Sorgen machen zu müssen, wie man z.B. die Miete zahlt aber sich auch mal einen Urlaub leisten kann. Individuelle Lebenszufriedenheit hängt meines erachtens auch weniger mit Wohlstand zusammen. Also ich sehe Glück darin, mit den Menschen Kontakt zu haben (was nicht immer leicht ist...Entfernungen...), die ich gern habe bzw. denen ich etwas bedeute...

Wünsch dir weiterhin alles Gute!
Liebe Grüße aus Bielefeld!
Meli

Selbstzufriedenheit ist Wohlstand

Eingetragen am 26.06.2010 um 14:17 Uhr

Wohlstand ist...
... wenn ich was selbst gemacht habe.
... sich nur von natur zu umgeben - weit und breit kein zivilisationsgeräusch, kein strommast.
... wenn ich den fuss in die richtung setz, wo ich grad hin will (auch mal wieder den rucksack zu packen und ... los geht´s).

allerdings muss ich sagen: einige "moderne" dinge erleichtern das leben und ein gewisser kontostand vermittelt mir sicherheit.

lieber rytz! ich wünsch dir noch eine wundervolle zeit!
LG lisi

Wohlstand

Eingetragen am 26.06.2010 um 15:15 Uhr

Hi Rytz,
Wohlstand ist für mich: den Mut zu haben den eigenen \"inneren Richtstrahlen\" zu folgen, wie es Rogers so treffend ausgedrückt hat, mit allen Konsequenzen, die damit verbunden sind.

LG,
Conny

Weniger is oft mehr...

Eingetragen am 29.06.2010 um 21:01 Uhr

Hi Rytz,

interessante Kommentare gibts hier zu lesen. Bin gestern auf deine Homepage gestossen und kurzzeitig versunken darin, abgetaucht in eine ferne Welt voll Farben, verschieden Kulturen, Naturschönheiten und spannenden Berichten von dir. Schön das es dir gut geht!
Wohlstand bedeutet für ich "weniger is oft mehr...". Gerade bin ich in der Situation finanziell mir keine Sorgen machen zu müssen, doch macht mich das nicht wirklich glücklich. Da wär weniger Geld besser und dafür mehr Lebensqualität, mehr gute Freunde hier und Dinge genießen, die einem Lebensenergie geben.

Dieses Weniger wär für mich mehr an Wohlstand!

lg nicht mehr aus Graz sondern Klagenfurt
Martin
P.S.: Alles Gute zum Geburtstag!

Wohlstand

Eingetragen am 30.06.2010 um 15:21 Uhr

Wohlstand>Wohlergehen>Wohlbefinden>Wohlfühlen
Alles Ergebnisse des eigenen Tun\'s.
Wenn ich nach einem gelungenen Tag,
mit Familie, Freunden, Arbeit
und einen guten Essen
(evt.Kaspressknödel und Kärtner Reindling!!),
am Abend mit einem tiefen Gefühl der Freude und Zufriedenheit zu Bett gehen kann, dann ist mein Reichtum grösser geworden.
In diesem Sinne wünsche ich dir lieber Reinhold,
noch viele erfüllte glückliche Wandertage!
Komm gut heim und bleib dir Treu!
Grüsse von Papa

Zufriedenheit vs. Lebensqualität

Eingetragen am 30.06.2010 um 21:57 Uhr

Wohlstand ist: "Die Wahl zu haben". Dass man etwas schaffen / haben / machen kann, wenn man unbedingt möchte. Muss nicht Erfolg sein, sondern kann auch Freizeit oder Essen und Trinken sein.
Zufriedenheit ist mit hoher Lebensqualität nicht garantiert.
Wenn man gewöhnt ist, weniger zu haben, freut man sich eher über "kleine Sachen" -> ist das gefühlter Wohlstand = Lebensqualität?

Sonnenschein

Eingetragen am 02.07.2010 um 09:45 Uhr

Vieles ist uns vorgegeben in dieser Leistungsgesellschaft. Viel soll man erreichen und nur wer viel hat bekommt auch viel ansehen.
Aber genug ist nie genug - immer neue Dinge, Möbel, Kleidung, Autos,....
Auch die Ausbeutung der Erde wird nie ein Ende finden da wir immer mehr Energie und Ressourcen benötigen um uns wohl zu fühlen!?
Wieviel benötige ich wirklich? Aussteigen aus der Wohlstandsgesellschaft und auf die eigene Stimme hören. Auf was kann ich verzichten, weil ich mich auch ohne WOHL fühle?
Die meisten von uns haben genug Wohlstand zum Leben aber in den Herzen/ Seelen verkümmern wir weil wir nicht (mehr) genug Menschlichkeit und Wärme für unsere/n Nächste(n) haben.
Ressourcen einsetzen: Dinge auch gebraucht erwerben statt immer gleich neu kaufen
Weitergeben statt Wegwerfen
Fair kaufen
Im kleinen viel großes Bewegen
WOHLfühlen: Wenn die Sonne scheint,
wenn das Essen gut schmeckt,
wenn man gesund ist,
wenn man Freunde hat,
wenn die Kinder gesund und glücklich sind,
wenn ich dazu beitragen kann daß die Welt ein kleines bißchen schöner und besser wird.

Wohlstand

Eingetragen am 05.07.2010 um 16:13 Uhr

Das Glück nicht mit Geld und materiellen Gütern zu kaufen ist, ist wohl eine alte Weisheit. Geld macht nur bis zu einem gewissen Grad glücklich. Wichtig sind soziale Kontakte, die Familie und ein Leben, in welchem mensch noch was von den Jahreszeiten und der Natur mitkriegt. Konsumverzicht muss nicht immer sein, so 4-5 im Jahr was Cooles leisten (muss auch nicht immer Fair trade und bio sein, kann aber), reicht schon aus. Sa

Der Wohlstand erfüllt Dich nur offenen Herzens

Eingetragen am 09.07.2010 um 20:56 Uhr

In das schönste halbe Jahr meines Lebens zog ich aus mit nur einem einzigen Koffer: Darin befanden sich eine Nachttischlampe (um schöne Zeilen in der Nordnacht lesen zu können), ein Buch (weil wenn das zu Ende ist, kann man es gegen ein anderes weitertauschen), ein Reindl, ein Häferl, ein Messer, eine Gabel und einen Löffel, ein gerahmtes Foto von meinen Lieben, einen Schlafsack, Zahnbürschtl und den restlichen Platz im Koffer füllten ein paar Kleidungsstücke.
Mit diesem einen Koffer verbrachte ich das schönste halbe Jahr meines Lebens im Winter Islands, wo die Nordlichter über mir tanzten, mich der Sturm übers Eis trieb, die flachen Sonnenstrahlen die waagrecht verwehte Gischt im schönsten Licht leuchten ließ und der Mond so riesig, rund und greifbar nahe in der violetten Eisebene lag und schlief.
Mit offenem Herzen und offenen Augen ließ ich all diese Eindrücke, all die Menschen und all die Erlebnisse auf mich wirken - nur so KONNTEN sie wirken.
Kein Hab und Gut dieser Welt ist es mir wert, diese Zeit des Wohlstandes einzutauschen!

Im Wohlstand lebend?

Eingetragen am 14.07.2010 um 14:34 Uhr

„Im Wohlstand lebend“?
Viele von uns denken da in erster Linie an ein eigenes Auto, am besten auch gleich ein eigenes Haus / eine eigene Wohnung dazu. Jedes Jahr ein bis zweimal groß in Urlaub fahren. Sich sonst auch immer die neuesten Errungenschaften der Technik aneignen: den neuen LCD Fernseher, das neueste Handy, das geile Multimedia Center für daheim... Kaufen, kaufen, kaufen ohne Ende, und das soll sich doch alles noch ausgehen, also Arbeiten, arbeiten, arbeiten ohne Ende.
Was für Werte erfinden wir da für uns neu bzw. werden uns da zwecks der Wirtschaft – „zum Wohle des Staates“ auferlegt?
Schrecklich finde ich das, wenn man seine Kinder jeden Meter mit dem Auto wohin karrt und auch sonst nur damit unterwegs ist, vor allem in der Stadt. Wenn man vor lauter Telefonieren, sogar während dem Radfahren, nichts mehr von der möglicherweise wunderbaren Umgebung mitkriegt und schon gar nicht mehr Verkehrstauglich ist. Wenn man Musik ohne Ende downloaden kann, zugekleistert wird mit Hör-Müll und das Erlebnis des in-den-Musikladen-Gehens und Platten-Durchhörens (mit Muße) gar nicht mehr kennt. Sinnloses stundenlanges Surfen im Netz, sich Parallelwelten erschaffend verschläft man den Tag und schraubt seine menschlichen Qualitäten aufs Minimum zurück. Aber da gäb\'s ja noch was zu entdecken, und noch was – also weiter. Wenn alles nur noch Ware ist und es nur noch ums Ware anhäufen geht. Und dann noch so günstig: Nimm zwei, dann zahlst du nur noch eineinhalb....
Da lobe ich mir einen Tag im Park , am See, oder wandernd in den Bergen, da bin ich stolz auf meine zurückgelegten Radkilometer, um (Handylos) von A nach B zu gelangen und auch etwas dafür getan zu haben, für meinen Körper und nicht gegen das Klima. Da freue ich mich über weitergegebene Kleidung – einmal mehr ein Teil, für das keine arme Arbeiterin in Bangladesh schuften musste. Da freue ich mich über genug zu essen, Gesundheit und einen sonnigen Tag.

Wie ist das Wort Wohlstand eigentlich entstanden? Ich mag dieses Wort nicht. Es trichtert den Menschen falsche Vorstellungen ein vom Leben, von Wohlergehen, Zufriedenheit und Genügsamkeit. Dabei könnte alles so einfach sein...